In der 20. Auflage der Czech Open, dem größten Floorballturnier der Welt, boten die Damen der SG Berlin einen soliden Auftritt und scheiterten erst in der 3. KO-Runde.
Vom 16.-19.08.2012 fanden in Prag die Czech Open statt. Während im letzten Jahr noch einige Berlinerinnen als Verstärkung beim 1. UC Oker Joker Braunschweig mitfuhren, wurden dieses Jahr die Rollen getauscht. Die Berliner Damen traten verstärkt durch einige befreundete Spielerinnen aus Braunschweig, Wien und Köping als SG Berlin in Prag an und spielten sich nach einer Einspielphase in der Vorrunde unter die 32 besten Teams der 64 Teams starken Damen Kategorie.
Potential in Gruppenphase nicht ausgeschöpft
Um 8.20Uhr startete die SG mit 2 Lines gegen die Schwedinnen von Lindås Waves IBK in das Turnier. Noch etwas verschlafen und nicht miteinander eingespielt ließ man sich in den ersten paar Spielminuten 3 Tore einschenken. Das wirkte wie ein Weckruf und noch vor der Pause meldeten die Damen sich mit einer schönen Einzelaktion von Ursina Jäger zurück. Die zweite Halbzeit verlief sehr ausgeglichen mit Torchancen auf beiden Seiten. Beide Teams waren wacher und konzentrierter und die Berliner Damen passten sich gut an das körperlichere Spiel der Schwedinnen an. Zwar fielen keine Tore mehr und auch die vielen frühen Gegentore wurden als unnötig bezeichnet, aber eine klare Leistungssteigerung war zu sehen.
Im zweiten Spiel des Tages stand man der ‚alten Garde‘ des Serienmeisters Herbadent gegenüber. Technisch und spielerisch klar überlegen und physisch ebenfalls sehr fit, machten die Damen von Herbadent b das Spiel. Trotz allem ließen sich die Berlinerinnen nicht demotivieren und schossen durch Nicole Them nach Vorlage von Lisa Franze noch einen Ehrentreffer. Die Gegnerinnen von Herbadent b scheiterten erst knapp im Halbfinale gegen den späteren Turniersieger Elite Praha.
Durch eine weitere Spielerin verstärkt und somit 5 Stürmern ging es am Freitag im letzten Gruppenspiel gegen die Damen vom FBS Olomouc. Lange Zeit stand das Spiel 1:1. Erst kurz vor Ende der zweiten Halbzeit ging Olomouc mit zwei Treffern innerhalb einer Minute in Führung. Zwar konnten die Berlinerinnen durch Sofie Carlsson noch den Anschlusstreffer erzielen und machten in den letzten Minuten klar das Spiel mit sehr vielen Torchancen, nur das Tor trafen sie nicht.
Starke Leistung in KO-Runde
Als Gruppenletzter starteten die Berlinerinnen am Nachmittag gegen die Gruppendritten Cirkus Praha in die KO-Runde. Im Gegensatz zu vorherigen Spielen wurden die Torchancen diesmal konsequenter umgesetzt, so dass das Spiel mit 3:1 gewonnen wurde und die SG Berlin am Abend im 1/32-Finale ein weiteres Mal auf den Platz durfte.
Angefeuert durch spontan gewonnene tschechische Fans und das Herren Team des 1. UC Oker Joker Braunschweig, trotzten die Berlinerinnen den sehr laufstarken Gegnerinnen vom T.J. Sokol Písek und waren lange Zeit sogar mit 2:1 in Führung. Durch eine Uneinigkeit im ‚Fair Play‘ beim Bully konnte Sokol Písek noch einmal ausgleichen und so musste das Spiel im Penaltyschießen entschieden werden. In der ersten Runde Penaltyschiessen trafen die 3 antretenden Berlinerinnen nur den Pfosten, die Torhüterin oder schossen vorbei. Allerdings hinderte Stefanie Oestreich im Tor der Berlinerinnen die Gegnerinnen ebenfalls daran einen Treffer zu landen. Es wurde also noch spannender und ging in die zweite Runde Penaltyschiessen im „tie-break“-Verfahren . Diesmal verwandelten Ursina Jäger und Cornelia Lange souverän und Stefanie Oestreich parierte den 2. Penalty großartig: die SG Berlin stand somit im 1/16-Finale.
Samstag früh um 8.20Uhr waren die Gegnerinnen der FC Reilukerho aus Finnland – Gruppenerste in der Vorrunde, die nun wieder in das Turnier einstiegen. Mit lediglich 7 Feldspielerinnen zeigten die Finninnen der SG sehr schnell ihre Grenzen auf. So ging das Spiel – nicht ohne Ehrentreffer durch Cornelia Lange – verdient verloren.
Insgesamt zufrieden mit der eigenen Leistung schied die SG Berlin im 1/16-Finale aus dem Turnier aus. Mit einem Zwinkern fasst Kapitänin Cornelia Lange das Turnier zusammen: „Unser Ziel Gruppenletzter zu werden, um bis zum Finale die größtmögliche Anzahl an Spielen bestreiten zu können , haben wir erreicht. So gesehen haben wir alles richtig gemacht 😉 Wir hatten sympathische Gegner und Schiedsrichter, super Stimmung in der Mannschaft und konnten gute Spiele sehen: Es waren tolle Tage.“
Am nächsten Wochenende tritt die SG Berlin als weitere Saisonvorbereitung bei den Berlin X3M Open in der Damenkategorie an. Das Turnier findet in der Seelenbinder-Halle statt, der Eintritt ist frei.
Ergebnisse:
Gruppe A, 16.08.2012, 08.20 Uhr: Lindås Waves IBK (SWE) – SG Berlin (3:1)
Gruppe A, 16.08.2012, 11.40 Uhr: SG Berlin – Herbadent (CZE) (1:6)
Gruppe A, 17.08.2012, 11.00 Uhr: SG Berlin – FBS Olomouc (CZE) (1:2)
1/64-Finale, 17.08.2012, 15.30 Uhr: Cirkus Praha (CZE) – SG Berlin (1:3)
1/32-Finale, 17.08.2012, 18.50 Uhr: SG Berlin – T.J. Sokol Písek (CZE) (3:2) n.P.
1/16-Finale, 18.08.2012, 08.20 Uhr: SG Berlin – FC Reilukerho (FIN) (1:7)
Für die SG Berlin spielten: Antonia Oelke, Bianca Tiedemann (1. UC Oker Joker), Cornelia Lange (2+2), Elina Johansson (0+1), Korinna Kelm (1+1), Lina Böckler (1. UHC Oker Joker), Lisa Franze (0+1), Maxi Thinius, Nicole Them (3+0, SU Wiener Floorball Verein), Sofie Carlsson (1+1, IBK Köping), Stefanie Oestreich (Tor), Ursina Jäger (3+2, SU Wiener Floorball Verein).